„Sehnsucht ist die Tinte für unsere Geschichten“
Manchmal mischen sich Kunst und Wirklichkeit so sehr, als hätte sie jemand zusammengestrickt. An einem Abend im September war ich in der Elbphilharmonie in Hamburg, um Benedict Wells und Thees Ullmann zu lauschen. Benedict Wells Bücher hatte ich alle in den vergangenen Jahren verschlungen. Er schreibt so Sätze wie diese: „Es gab Dinge, die ich nicht...
Trauer als Superkraft
Trauer ist eine Superkraft, habe ich wieder mal gedacht, als ich an einem Abend in dieser Woche vor den neuen Kerzentieren von Melanie Garanin stand. Da hängen sie, in einem schönen Raum bei Fährhaus Bestattungen in Berlin, ein wenig angefunzelt vom Licht, aber nicht zuviel, so dass man das Kerzenlicht der Zeichnungen gut spüren kann: Denn jedes Kerzentier...
kleine Peinlichkeit, großer Vorsatz
Vor kurzem habe ich Postkarten mit Troststoff-Logo bedruckt und sie in einigen Buchhandlungen ausgelegt, in denen ich so ein- und ausgehe. Tage später sagte eine der Buchhändlerinnen zu mir: „Ich habe mir ihre Seite mal angeschaut, gefällt mir gut, aber viel schreiben tun sie in ihrem Blog ja nicht.“ Bähm! Volltreffer! Stimmt! Ich habe diesen Blog...
Über Wolken, Freud und (P)Opel
Eine neue Episode ist online. Endlich. Ich bin froh, dass ich wieder Menschen richtig gegenübersitzen kann, ihnen dabei zuschauen, wie sie Gedanken wägen, spüren, ob Fragen über die Grenzen gehen oder wo Schätze zu heben sind. Und endlich wieder zusammen lachen! Die erste Nach-Lockdown-Verabredung: Stephan Lohse und sein Buch "Ein fauler Gott". Ich hatte ziemlich viele Fragen...
Wortwolken
„Warum stirbt jemand, obwohl niemand dafür gebetet hat, und warum lebt jemand, obwohl er nicht mehr leben möchte?“ Das ist eine Frage von Benjamin Schrader, 11 Jahre, eine Figur aus Stephan Lohses Buch „Ein fauler Gott“. Und über diese Frage von Benjamin will ich mit Stephan Lohse bald sprechen. Eigentlich wollte ich das heute, aber als ich aus...
die leise Last
"Was ist eine Geschichte, bevor sie in Worte gefasst wird? Reine Erfahrung, würde ein buddhistischer Mönch vermutlich antworten. Pure Existenz. Das unfassbare und unbegreifliche Gefühl eines Jungen, der seinen Vater verloren hat. Wir Bücher wissen es nicht. Wir kennen nur die Gedanken, die infolge reiner Erfahrung entstehen wie Schatten oder Echos, die dem eine Stimme geben, was nicht mehr ist....