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Adventskalender (5)

Türchen Nummer fünf hat sich geöffnet: Es wartet auf Dich das Buch von Louise Brown „Was bleibt, wenn wir sterben. Erfahrungen einer Trauerrednerin“. Louise Brown ist mit 36 Jahren das erste Mal mit dem Tod konfrontiert: Ihre Eltern sterben 2011 beide innerhalb weniger Monate. In der Familie von Louise wurde nicht über den Tod gesprochen – selbst als ihre Mutter auf der Palliativstation liegt, ist der bevorstehende Abschied kein Thema. Ich erinnere mich, wie Louise im Troststoff-Gespräch (Episode 10) erzählte, dass ihre Mutter sie aus dem Zimmer im Krankenhaus geschickt habe, um Lippenstift aufzulegen. So stolz war sie, als dass sie das vor ihrer Tochter gemacht hätte. Durch den Tod der Eltern verändert sich @lbrownhamburg, auch beruflich: Aus der Journalistin wird eine Trauerrednerin wird eine Schriftstellerin. So entstand auch dieses wunderbare Buch.

„Was bleibt, wenn wir sterben“ ist bei @diogenesverlag erschienen und kostet 22 Euro. Für diese 22 Euro könnte das signierte Buch Deins werden. Eine zusätzliche Spende ist sehr willkommen. Alles Geld (Buchpreis plus Spende) dieses Adventskalenders werde ich am Ende den Lesehelferinnen und -helfern von MENTOR Hamburg überweisen. Sie betreuen Kinder, denen das Lesen schwer fällt, individuell und ehrenamtlich über ein ganzes Jahr (www.mentor-hamburg.de). Ihr wißt alle, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich mit Literatur erkunden lassen!

Wenn Du Dein Glück versuchen möchtest, hinterlaß hier (oder auf Facebook) gerne IN DEN KOMMENTAREN ein ❤️ oder schick mir eine Nachricht an . Um 22 Uhr heute Abend wird das Buch verlost und hier wird dann später mitgeteilt, wer gewonnen hat (auch anonym, wenn gewünscht, ich frage bei Benachrichtigung nach).

Das Buch wird sofort nach Überweisung verschickt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto geht auf mich bei Versand innerhalb Deutschlands.

Viel Glück! 🍀

Eure Winnie Heescher

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Adventskalender (4)

Das vierte Türchen des Adventskalenders: Dahinter verbirgt sich das Buch „Niemehrzeit“ von Christian Dittloff. Christian ist Mitte dreißig, als seine Eltern innerhalb weniger Monate sterben. Er schreibt in diesem Buch über sein erstes Trauerjahr, über den Trost des Lesens, über Freundschaft und über Situationen, die er kaum ausgehalten hat.

In Troststoff-Episode 7 haben wir miteinander gesprochen. Was ich seitdem nie vergessen habe: Christian erzählte, dass der wichtigste Besitz, den seine Mutter ihm hinterlassen hat, ein Mon Chérie-Papier gewesen ist, das er nach ihrem Tod in der Tasche ihres Bademantels gefunden hat.

Christian Dittloffs Buch „Niemehrzeit“ ist im @berlinverlag erschienen und kostet 20 Euro. Für diese 20 Euro könnte das signierte Buch Deins werden. Eine zusätzliche Spende ist sehr willkommen. Alles Geld (Buchpreis plus Spende) dieses Adventskalenders werde ich am Ende den Lesehelferinnen und -helfern von MENTOR Hamburg überweisen. Sie betreuen Kinder, denen das Lesen schwer fällt, individuell und ehrenamtlich über ein ganzes Jahr (www.mentor-hamburg.de). Ihr wißt alle, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich mit Literatur erkunden lassen!

Wenn Du Dein Glück versuchen möchtest, hinterlaß hier (oder auf Facebook) gerne IN DEN KOMMENTAREN ein ❤️ oder schick mir eine Nachricht an . Um 22 Uhr heute Abend wird das Buch verlost und hier wird dann später mitgeteilt, wer gewonnen hat (auch anonym, wenn gewünscht, ich frage bei Benachrichtigung nach).

Das Buch wird sofort nach Überweisung verschickt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto geht auf mich bei Versand innerhalb Deutschlands.

Viel Glück! 🍀 und schönen zweiten Advent!

Eure Winnie Heescher

#Adventskalender #ChristianDittloff #Niemehrzeit #Berlinverlag #Trost #Troststoff #Podcast #Bookstagram #guterZweck #Mentor #Buchtipp #Lesetipp #Glück #Verlosung

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Adventskalender (3)

Türchen Nummer 3 knarzte heute früh etwas, jetzt ließ es sich öffnen! Dahinter verbirgt sich „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ von Gabriele von Arnim.

Gabriele von Arnim hatte eigentlich die Türklinke schon in der Hand, sie wollte sich von ihrem Mann trennen. Doch er erleidet einen Schlaganfall, aus einem kraftvollen Mann, der gern redet, diskutiert, wird ein Pflegefall. Gabriele von Arnim bleibt und sie findet Jahre nach dem Tod ihres Mannes die Kraft, dieses Buch zu schreiben. Sie sagt selbst, sie habe kein Zuckerbäckerwerk daraus machen. Das macht sie nicht. Sie schreibt über alles, was Pflege mit sich bringt. Auch von körperlichen und psychischen Grenzen. Auch von einer gesellschaftlichen Grenze, wenn wir wegschauen, wenn wir das Leiden anderer nicht wahrnehmen wollen. Gabriele von Arnim schreibt auch über das, was ihr Kraft gegeben hat: immer wieder Literatur. Mir gefiel besonders die Stelle, an der sie von den Vorlesern berichtet: Menschen, die regelmäßig kamen, um ihrem Mann vorzulesen. @vonarnimgabriele spart nicht an Deutlichkeit, auch nicht an Liebe.

Gabriele von Arnims Buch „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ ist im @rowohltverlag erschienen und kostet 22 Euro. Für diese 22 Euro könnte das signierte Buch Deins werden. Eine zusätzliche Spende ist sehr willkommen. Alles Geld (Buchpreis plus Spende) dieses Adventskalenders werde ich am Ende den Lesehelferinnen und -helfern von MENTOR Hamburg überweisen. Sie betreuen Kinder, denen das Lesen schwer fällt, individuell und ehrenamtlich über ein ganzes Jahr (www.mentor-hamburg.de). Ihr wißt alle, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich mit Literatur erkunden lassen!

Wenn Du Dein Glück versuchen möchtest, hinterlaß hier (oder auf Facebook) gerne IN DEN KOMMENTAREN ein ❤️ oder schick mir eine Nachricht an . Um 22 Uhr heute Abend wird das Buch verlost und hier wird dann später mitgeteilt, wer gewonnen hat (auch anonym, wenn gewünscht, ich frage bei Benachrichtigung nach).

Das Buch wird sofort nach Überweisung verschickt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto geht auf mich bei Versand innerhalb Deutschlands.

Viel Glück! 🍀

Eure Winnie Heescher

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Das Buch wird sofort nach Überweisung versandt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto zahle ich bei Versand innerhalb Deutschlands.

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Eure Winnie Heescher

Das Buch wird sofort nach Überweisung versandt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto geht auf mich.

Viel Glück!

Eure Winnie Heescher

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Adventskalender (2)

Hinter Türchen Nummer 2 im TROSTSTOFF-Adventskalender steckt „Kummer aller Art“, das neue Buch von Mariana Leky. Sie war in einer der ersten Troststoff-Episoden zu Gast, damals mit ihren Büchern „Was man von hier aus sehen kann“ und „Die Herrenausstatterin“. Auch im neuen Buch steckt dieser besondere Leky-Ton: Ein Augenzwinkern in jedem Kapitel, ein mitmenschlicher Blick auf vertrackte Charaktere, eine Verehrung des Alltags. Sie schreibt über Tücken und Tiefen des Alltäglichen, auch über die Schönheit, die darin stecken kann. Ein Buch, in dem man jeden Tag ein bisschen stöbern kann.

Als ich Mariana Leky bei einer Lesung das Buch in die Hand drückte und um eine Signatur bat, rätselte sie, was sie als Widmung hineinschreiben sollte. Sie entschied sich dann für „Fröhliche Weihnachten“ und lachte mit ihrer hellen Stimme: „Betonung auf fröhlich!“

Mariana Lekys Buch „Kummer aller Art“ ist im @dumontbuchverlag erschienen und kostet gebunden 22 Euro. Für 22 Euro also könnte das signierte Buch Deins werden. Eine zusätzliche Spende ist sehr willkommen. Alles Geld (Buchpreis plus Spende) dieses Adventskalenders werde ich am Ende den Lesehelferinnen und -helfern von MENTOR Hamburg (www.mentor-hamburg.de) überweisen. Sie betreuen Kinder, denen das Lesen schwer fällt, individuell und ehrenamtlich über ein ganzes Jahr. Ihr wißt alle, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich mit Literatur erkunden lassen!

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Eure Winnie Heescher

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Eure Winnie Heescher

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Adventskalender (1)

Hinter dem ersten Türchen des Adventskalenders stecken die Kerzentiere von @melaniegaranin! In ihrem Buch „Was bleibt, ist Licht. Ein Trostbuch“ hat die Illustratorin, Comiczeichnerin und Autorin eine ganze Herde von Tieren versammelt, die Helles in die Welt bringen: Hunde, Seelöwen, Rotkehlchen, die Kerzen auf ihren Pfoten, Flossen und Flügeln tragen und so Wärme und Licht verströmen. In Troststoff-Folge 13 hat Melanie Garanin erzählt, warum Tiere so gut trösten können, wie ihr Pferd Viento zum ersten Kerzentier wurde und warum Löwen und Wale häufiger Kerzentiere sind als Gürteltiere.

Melanie Garanin hat das Buch signiert und mit einer kleinen Zeichnung versehen. “Was bleibt, ist Licht“ ist im Verlag @verlagarsedition erschienen und kostet gebunden 15 Euro. Für 15 Euro könnte das Buch Deins werden! Eine zusätzliche Spende ist sehr willkommen. Alles Geld (Buchpreis plus Spende) dieses Adventskalenders werde ich am Ende den Lesehelferinnen und -helfern von MENTOR Hamburg (www.mentor-hamburg.de) überweisen. Sie betreuen Kinder, denen das Lesen schwer fällt, individuell und ehrenamtlich über ein ganzes Jahr. Ihr wißt alle, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich erkunden lassen!

Wenn Du Dein Glück versuchen möchtest, hinterlaß gerne ein ❤️auf der Facebook- oder Instagram-Seite von Troststoff oder schick mir eine Nachricht an . Um 22 Uhr heute Abend wird das Buch verlost. Hier wird dann mitgeteilt, wer gewonnen hat (auch anonym, wenn gewünscht, ich frage bei Benachrichtigung nach).

Das Buch wird sofort nach Überweisung versandt – verpackt in Geschenkpapier. Das Porto geht auf mich.

Viel Glück!

Eure Winnie Heescher

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Adventskalender

Der Troststoff-Adventskalender öffnet am 1. Dezember sein erstes Türchen. Bis Weihnachten findet Ihr jeden Tag ein Buch, über das hier im Podcast schon gesprochen, gelacht und geweint wurde. Das Besondere: Jedes Buch ist handsigniert. Manche der Autorinnen und Autoren haben kleine Nachrichten hinterlassen, gestempelt und gezeichnet für Euch!

Jeden Tag wird hier ein Buch vorgestellt. Wenn Ihr das Buch gerne erwerben möchtet, hinterlasst Ihr einfach ein Herz auf dem Instagram-Account von Troststoff (www.instagram.com/troststoff) oder Ihr schickt mir eine Mail (). Bis 22 Uhr jeden Abend könnt Ihr mitmachen, dann schließt das Türchen. Noch am Abend wird gelost und mitgeteilt, wer gewonnen hat (anonym, wenn gewünscht) und das Buch geht umgehend auf die Reise zu Euch, wenn…

….wenn Ihr bereit seid, für Euer Glück den festen Buchpreis für das jeweilige Buch zu überweisen. Eine zusätzliche kleine Spende ist natürlich willkommen ♥️! Wie hoch diese Spende ist, ist Euch überlassen. Ich werde alles, was in den nächsten 24 Tagen durch den Adventskalender zusammenkommt (also Buchpreise plus Spenden), den Leselernhelferinnen und -helfern von MENTOR in Hamburg (www.mentor-hamburg.de) spenden. Weil ich bei Schulbesuchen immer wieder merke, wie schwer das Lesen einigen Kindern fällt und wie sehr sie das einschränkt. Und Ihr alle wisst, was Lesen einem bedeuten kann, welche Welten sich dadurch erkunden lassen.

Macht Eure Herzen bitte auf! Und vielleicht hast Du Glück und ein schönes Buch ist bald bei Dir. Für Dich selbst oder zum Verschenken!

Die Bücher werden sofort nach Überweisung versandt. Die Bücher habe ich entweder selbst gekauft oder vom Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Das werde ich kenntlich machen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nun also los…ab morgen auf zum Adventskalender

Danke!

Eure Winnie Heescher

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“Ich lerne das jetzt kennen” – eine Begegnung mit Maren Wurster

In dem Garten eines Berliner Pflegeheims habe ich vor zwei Wochen die Schriftstellerin Maren Wurster getroffen und mit ihr über zwei ihrer Bücher gesprochen. Das Pflegeheim ist ein besonderer Ort, denn dort lebt Marens Mutter, die an Demenz leidet. In dem Pflegeheim ist auch ihr Vater verstorben und Maren hat dort auch drei Tage Totenwache für ihn abgehalten.

Ich kenne kaum noch Menschen, die wissen, was eine Totenwache ist oder gar eine Totenwache abhalten. Und ich kenne noch weniger Menschen wie Maren, die so ihrer Intuition vertrauen. „Ich habe gespürt, dass eine Erfahrung für mich darin liegen könnte, darein zu gehen. Vielleicht liegt es auch in meinem Wesen, die Dinge extrem anzugehen. Also zu sagen: Das ist jetzt die Situation, ich mache das jetzt, ich ziehe das jetzt durch, ich lerne das jetzt kennen.“

Maren hat ihre Erfahrungen niedergeschrieben. In „Papa stirbt, Mama auch“ erzählt sie von der Verwahrlosung und vom körperlichen Verfall ihrer Eltern, von ihrer schweren Entscheidung, die Eltern von Stuttgart nach Berlin zu holen. Und was sie dann dort im Schutz des Heimes doch noch als Paar und Familie erleben konnten: Museumsbesuche, Skatrunden, Chor. Maren hat mit ihren Eltern noch Erinnerungen schaffen können. Über manche haben wir im Gespräch laut gelacht.

Marens Vater ist schon verstorben, er ist alleine gestorben. Die Mutter war beim Frühstück, Maren zuhause. Auch darüber haben wir gesprochen. Was es ihr bedeutet, im Augenblick des Todes nicht bei ihm gewesen zu sein, wie die Totenwache abgelaufen ist und wann sie gemerkt hat, dass sie ihr Vater tatsächlich gegangen ist. Warum der Vater der erste Tote ist, den sie gesehen hat und was sie selbst im Umgang mit Sterben und Tod bei ihrem Sohn anders macht. Auch diese Erfahrung hat sie im Schreiben verarbeitet: „Totenwache“ heißt das Buch.

Wir hätten noch lange dort im Garten sitzen und sprechen können. Es war ein warmer Herbsttag, die Blätter purzelten ab und an auf uns herunter. Und ich spürte Marens Ringen um Worte, Gedanken und Bedeutungen über Leben und Sterben und Trauer. Und so schwer es mir gefallen war, das Buch „Papa stirbt, Mama auch“ zu lesen, so leicht war es, mit Maren über all das zu sprechen. Unverstellt, klar, offen. Tröstlich.

Herzlich
Winnie Heescher

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Hilary Mantel – eine Erinnerung

“Winnie, das Jahr hat noch 38 Tage, was willst Du damit machen?“ fragen mich Frizzi und Friederike, in deren Hamburger Kreativstudio ich ab und an meinen Kopf durch die Tür stecke. Ich wollte eigentlich nur kurz „Hallo“ sagen, jetzt fühle ich mich erwischt: Seit langer Zeit schon will ich podcasten über Literatur, Trauer und Trost. In meinem Freundeskreis hat niemand mehr nach diesem Projekt gefragt, so oft habe ich davon gesprochen und es doch verschoben. Nun erscheint dieser Podcast noch vor Ende dieses merkwürdigen Jahres 2020. Trost erscheint mir in diesen Zeiten wichtiger als der perfekte Podcast!

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die leise Last

“Was ist eine Geschichte, bevor sie in Worte gefasst wird?

Reine Erfahrung, würde ein buddhistischer Mönch vermutlich antworten. Pure Existenz. Das unfassbare und unbegreifliche Gefühl eines Jungen, der seinen Vater verloren hat. Wir Bücher wissen es nicht. Wir kennen nur die Gedanken, die infolge reiner Erfahrung entstehen wie Schatten oder Echos, die dem eine Stimme geben, was nicht mehr ist. Und wenn Gedanken zu Wörtern werden, und aus Wörtern Geschichten, was bleibt dann von der reinen Erfahrung übrig? Nichts, würde der Mönch vermutlich sagen. Alles, was bleibt, ist eine Geschichte wie ein abgestreifter Hautpanzer oder eine leere Muschelschale. Aber ist das wirklich alles? Wir Bücher würden das verneinen. Eine Geschichte ist mehr als nur ein Abfallprodukt eurer reinen Erfahrung. Eine Geschichte ist ihre eigene reine Erfahrung. Fische schwimmen im Wasser, aber sind sich nicht des
Wassers bewusst. Vögel fliegen durch die Luft, aber sind sich nicht der Luft bewusst. Eine Geschichte ist die Luft, die ihr Menschen atmet, das Meer, in dem ihr schwimmt, und wir Bücher sind die Felsen entlang der Küste, die eure Ströme lenken und eindämmen.
Bücher werden immer das letzte Wort haben, auch wenn keiner mehr da ist, sie zu lesen.“

Bücher sind eben mehr als Dinge. Sie können trösten und in diesem Buch von Ruth Ozeki sprechen sie zu einem. Zu Benny zum Beispiel. Er ist 14 Jahre alt und sein Vater ist gestorben. Benny und seine Messie-Mutter kommen nicht mehr klar mit ihrem Leben. Aber dann sind da die Bücher…Und wie immer, wenn ein Buch vom @eisele_verlag kommt, hat es auch dieses Buch ein so schönes Cover!

Ruth Ozeki: Die leise Last der Dinge. Übersetzt von Andrea von Struve und Petra Post. Eisele Verlag. 688 Seiten. 26 Euro.

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“Sehnsucht ist die Tinte für unsere Geschichten”

Manchmal mischen sich Kunst und Wirklichkeit so sehr, als hätte sie jemand zusammengestrickt. An einem Abend im September war ich in der Elbphilharmonie in Hamburg, um Benedict Wells und Thees Ullmann zu lauschen. Benedict Wells Bücher hatte ich alle in den vergangenen Jahren verschlungen. Er schreibt so Sätze wie diese: “Es gab Dinge, die ich nicht…

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Trauer als Superkraft

Trauer ist eine Superkraft, habe ich wieder mal gedacht, als ich an einem Abend in dieser Woche vor den neuen Kerzentieren von Melanie Garanin stand. Da hängen sie, in einem schönen Raum bei Fährhaus Bestattungen in Berlin, ein wenig angefunzelt vom Licht, aber nicht zuviel, so dass man das Kerzenlicht der Zeichnungen gut spüren kann: Denn jedes Kerzentier trägt eine Kerze, jedes Tier auf seine Art: auf den Pfoten, auf dem Kopf, auf den Flügeln. Mal umarmen sie die Kerze, mal balancieren sie sie, mal lehnen sie sie sich an ihr an. Hundert Mal Licht in Dunkelheit, hundert mal die Gelegenheit, zu lachen, zu seufzen, zu weinen.

Melanie Garanin hat nach dem Tod ihres Sohnes Nils begonnen, diese Tiere zu zeichnen. Sie und ihre Familie haben immer Kerzen dabei, wenn sie das Grab von Nils besuchen und eines Tages setzte Melanies Mann Georg ihrem Pferd Viento so eine Kerze zwischen die Ohren – so entstand das allererste Kerzentier. Dem folgten eine ganze Herde, zahme Tiere, wilde Tiere, große Tiere, kleine Tiere, immer Trosttiere. Es entstand ein Buch („Was bleibt ist Licht“), über das ich mit Melanie hier bei TROSTSTOFF auch schon gesprochen habe (Episode 13) und nun gibt es wieder eine Ausstellung, die man im Fährhaus besuchen kann (das von zwei sehr netten Frauen gegründet wurde. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall!)

Und das ist für mich eben die Superkraft Trauer: Sie lähmt uns, sie lässt uns nicht aufstehen, sie macht uns wütend, sie treibt uns voran, sie lässt uns Neues hervorbringen, sie kann uns mit anderen verbinden, manchmal bringt sie Trost hervor. Eine Wunderkiste. Alles drin.

Melanie Garanin: Was bleibt, ist Licht. Ein Trostbuch. Verlag Ars Edition.
Fährhaus Bestattungen. Dieffenbachstr. 19, 10967 Berlin.

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